Wenn ihr etwas im Internet suchen wollt, dann denkt ihr höchstwahrscheinlich an Google. Bei einem Energydrink denkt ihr an Red Bull. Und im besten Fall denkt ihr bei Media Intelligence Tools an Meltwater. Ihr erinnert euch also an bestimmte Marken zu bestimmten Dienstleistungen oder Produkten. Und im Grunde ist es ja das, was ihr auch für eure Marke wollt: ein stabiles Brand Management und Reputationsmanagement.
Inhalt:
Was ist Brand Awareness?
Warum ist Markenbekannheit wichtig?
Brand Awareness steigern - so geht's
Wie misst man Markenbekanntheit?
Fazit zum Thema Brand Awareness
Was ist Brand Awareness?
Brand Awareness (zu Deutsch Markenbekannheit) ist Teil eurer Branding-Strategie und gibt euch Aufschluss darüber, wie bekannt eure Marke und euer Unternehmen sind. Dieser Wert hat online wie offline Einfluss auf die Zielgruppe und deren Kaufentscheidungen. Dabei kann man Markenbekanntheit in drei Stufen unterteilen.
1. Top of Mind
Hierbei handelt es sich um Marken oder Unternehmen, die dem Befragten sofort einfallen. Eine erfolgreiche Markenführung hat dafür gesorgt, dass man zum Beispiel bei Schokolade zu erst an Milka oder Ritter Sport denkt. Eure Kunden denken also sofort bei eurer Produktkategorie an euch.
Tipp: Erwägt, eine Produkt Branding Strategie zu erarbeiten, wenn ihr diesem Beispiel folgen möchtet.
2. Brand Recall oder Ungestützte Markenbekanntheit
Das sind Brands, die einem erst nach längerem Überlegen einfallen. Die Bekanntheit ist also gegeben. Die Befragten kennen aber die Top of Mind Marken besser und messen ihnen eine größere Bedeutung zu.
3. Brand Recognition / Aided Recall oder Gestütze Markenbekanntheit
Bei der Brand Recognition wird erforscht, ob sich Konsumenten an eine Marke erinnern, wenn sie sie sehen. Am Beispiel verscheidener Markennamen oder auch nur einzelner Markenstilelemente. So würden die Befragten sich zum Beispiel bei der Farbe Magenta an T-Mobile erinnern.
Schon gewusst? Es gibt Technologien zur Bilderkennung (Image Recognition), mit der man seine Markenerwähnungen in Bildern via visueller Suche einfach nachvollziehen kann. Wir haben verschiedene Anbieter von Bilderkennungssoftware unter die Lupe genommen.
Warum ist Markenbekannheit wichtig?
Ist die Brand Awareness hoch steigert dies euren Markenwert. Das ist entscheidend für den Erfolg eures Unternehmens. Menschen kaufen eher von einer Marke die sie kennen. Im Online-Handel kann ein hoher Bekanntheitsgrad zu mehr Verkäufen führen. Im Digital Marketing kann man eine Steigerung der Klick- und Konversationsraten bei hoher Brand Awareness sehen. Es braucht Zeit, mit Marketing und PR eine hohe Markenbekanntheit zu erreichen. Das langfristige Investment führt am Ende aber zu mehr Umsatz und hohem Vertrauen eurer Kunden.
Wie steigert man Brand Awareness?
Hier kommen an erster Stelle Maßnahmen aus dem Branding und Marketing zum Einsatz. Es gibt verschiedene Wege die in Sachen Brand Awareness helfen. Große Unternehmen haben Brand Manager, die sich genau mit diesem Thema beschäftigen. Die folgenden Maßnahmen sind aber für kleine und große Unternehmen geeignet. Ihr solltet euch immer auch zuerst auf eine Maßnahme konzentrieren und schrittweise euer Brand Marketing aufbauen.
Grundlage all dieser Maßnahmen für eine höhere Brand Awareness sind euer Alleinstellungsmerkmal und euer Wiedererkennungswert. Das ist eure Identität, welche ihr durch Branding erschafft. Dazu gehören sichtbare Komponenten wie euer Logo oder eure Corporate Identity. Also wie ihr eure eigenen Inhalte auf eurer Seite präsentiert. Gleichzeitig müsst ihr auch die unsichtbaren Komponenten wie eure Werte, euer Image und eure Value Proposition festlegen und euch an diesen orientieren.
Influencer Marketing
Wenn das Ziel die Steigerung der Markenbekanntheit ist, dann neigen die Menschen dazu zu denken, dass es in erster Linie um Quantität statt um Qualität der Erwähnungen geht. Wichtig ist die Relevanz und hier liegt einer der großen Vorteile für eure Brand beim Influencer Marketing. Eine Empfehlung von einem Influencer ist für viele oft gleichbedeutend mit einer persönlichen Empfehlung von einem Freund. Und wir alle neigen dazu uns Empfehlungen von Freunden eher zu merken. Influencer haben also direkten Einfluss auf eure aktive Markenbekanntheit. Diese sollten natürlich zu euren Themen und euren Werten passen, daher nutzen erfolgreiche Marken Agenturen oder Influencer Marketing Tools, um die passenden Influencer zu finden.
Auch Corporate Influencer, also Mitarbeiter des eigenen Unternehmens, kann man gut in der Kommunikation einsetzen. Diese sind authentisch und können über Innovationen eures Unternehmens aus erster Hand berichten. Einige davon dann man auch zu Thought Leadern aufbauen.
Social Media Marketing
Die sozialen Netzwerke geben euch die Möglichkeit direkt mit eurer Community und euren potentiellen Kunden zu sprechen. Hier habt ihr die Möglichkeit, mit eurem Content spannende Geschichten zu erählen. Und Social Media bietet in der Theorie günstige bzw. kostenlose Reichweite, um die Bekanntheit zu steigern.
Egal ob auf Facebook (durch Facebook Marketing), Instagram, Twitter oder TikTok - wichtig ist ein einheitlicher, plattformübergreifender Auftritt. Postet regelmäßig Content und lasst euer Brand Management visuelle Inhalte für euch bereitstellen. Der Wert einer guten Community ist unermesslich, da diese auch eure Inhalte teilen kann. Ihr solltet aber in den sozialen Medien nicht nur werbliche Inhalte anbieten. Interagiert mit euren Followern und stellt auch mal offene Fragen, um eine Diskussion zu starten.
Macht es den Besuchern eurer Webseite oder eures Blogs leicht, diesen Content auch zu teilen. Dadurch wird eure Brand mit interessanten Inhalten verknüpft, wenn diese geteilt werden.
Wie gesagt ist das Visuelle ein wichtiger Faktor im Branding und bei Social Media. Sehr gut kann man das bei den Accounts des Unternehmens Hapag-Lloyd sehen. Die Marke verknüpft wunderschöne Bilder von den Weltmeeren mit ihren Aussagen.
Event Marketing
Eindrucksvoll inszenierte Messeauftritte oder individuelle Veranstaltungen eurer Marke bleiben in Erinnerung und sind ein Quick Win für die Brand Awareness. Wie erfolgreiches Event Marketing funktioniert um sich eine globale Brand Awareness aufzubauen sieht man bei Red Bull. Das Unternehmen hat es als Veranstalter und Sponsor geschafft mit seinen Fun- und Extremsport-Events bei einer bestimmten Zielgruppe die Markenbekanntheit dauerhaft zu steigern.
Mashallah, einfach die neuen BMW M4 Competition der Red Bull Driftbrothers. 😍 https://t.co/nCVEKk6CsK pic.twitter.com/DgzqwjsFwy
— Red Bull verleiht Flüüügel (@redbullGER) July 8, 2021
SEO-Maßnahmen
Search Engine Optimization (zu Deutsch Suchmaschinenoptimierung) oder kurz SEO hat zum Ziel eure Webseiten so zu optimieren, dass deren Position bei Google, Bing oder ähnlichen Suchmaschinen besonders hoch ist. Betreibt ihr zum Beispiel einen Online-Shop mit Sportartikeln, könnt ihr euren Shop so optimieren, dass ihr bei allen Anfragen zu Sportzubehör auftaucht oder einen Blog einrichten, der euren Kunden dabei hilft, die richtige Ausrüstung zu finden. Der Mix aus Content Marketing und SEO wird euch langfristig dabei helfen, in Erinnerung zu bleiben, denn ihr seid bei jeder Suche zu Sportzubehör präsent.
Public Relations
Wenn man PR richtig anpackt, dann kann das einer der besten Kanäle zu Steigerung der Markenbekanntheit sein. Die richtigen Erwähnungen in den Medien, auf branchenspezifischen Newsseiten oder durch Thought Leader eurer Industrie sind von unschätzbaren Wert für die Brand Awareness. Es ist allerdings eine Kunst, eine Pressemitteilung zu schreiben und die richtigen Journalistenkontakte zu finden.
Wir haben daher weitere Informationen, wie man gute Pressemitteilungen schreibt in einem eigenen Guide zusammengefasst.
Advertising
Mit Facebook Ads oder Google Ads lässt sich auch schnell und gezielt die Markenbekanntheit erhöhen. Werbeanzeigen lassen sich schnell erstellen. Achtet darauf, dass eure Corporate Identity immer sichtbar ist. So könnt ihr eure Brand und eure Themen schnell an die für euch richtige Zielgruppe auspielen. Gute Markenführung braucht Zeit, aber Markenwerbung kann relativ schnell und unkompliziert eure potenziellen Kunden erreichen.
Sponsoring
Beim Sponsoring gibt es lokale und globale Möglichkeiten um eure Zielgruppe zu erreichen. Das funktioniert bei B2C- wie auch bei B2B- Unternehmen. Evonik ist zum Beispiel bereits seit 2006 Sponsor des Bundesligisten Borussia Dortmund. Während man eigentlich bei B2B-Marketing und B2B-PR an eher spitze Zielgruppe und lange Verkaufszyklen denkt, sind für diese Firmen die Ziele in der Markenbekanntheit relativ gleich mit B2C-Unternehmen. Erfolgreiche Sportvereine wie der BVB schreiben Geschichten und schaffen so eine hohe Identifikations- und Anziehungskraft für die eigene Marke. Nebenbei wird die Marke in die ganze Welt getragen.
Auf lokaler Ebene lässt sich das genauso übertragen. Das Sponsoring eines lokalen Sportvereins verhilft zu einem besseren Markenimage, erhöht eventuell die Verkaufzahlen und hilft auch beim Employer Branding bzw. der Rekrutierung neuer Mitarbeiter.
Wie misst man Markenbekanntheit?
Es ist relativ schwierig, Brand Awareness in Zahlen zu packen. Aber es gibt mehre Kennzahlen, die man zu Hilfe nehmen kann, um sich dem Wert zu nähern.
Direktzugriffe auf eurer Webseite
Ihr könnt mit Google Analytics oder einem anderen Tool ermitteln, wieviele User direkt auf eurer Seite gelandet sind. Das bedeutet, wieviele Besucher haben bewusst eure Internetadresse direkt in den Browser eingegeben. Diese Personen kannte also eure Webadresse und euren Markennamen. Insgesamt ist es hilfreich, zu messen woher die Besucher auf eurer Webseite kommen. So seht ihr auch ob eure SEO-Maßnahmen gewirkt haben und wie gut euer Online-Marketing Team gearbeitet hat.
Social Listening
Eine wichtige Rolle nehmen auch die Konversationen in den sozialen Medien ein. Hier könnt ihr mit Social Media Monitoring Tools messen, wie über euch und eure Wettbewerber gesprochen wird. Bekannte Marken wie Coca Cola werden oft erwähnt. Ihr könnt mithilfe des Share of Voice und anderen wichtigen Social Media KPIs vergleichen, wie oft ihr in Erwähnungen zu bestimmten Themen gegenüber eurer Konkurrenz dasteht und auch wie die Tonalität ist. Wie bereits weiter oben erwähnt, braucht gute Markenführung ein starkes Community Management und eine gute Markenstrategie bezüglich Werten, Design und Ansprache. Durch Social Listening könnt ihr so genau bemessen, auf was ihr euren Fokus legen sollt, denn ihr habt hier das direkte Feedback eurer Kunden.
Marktforschung
Umfragen von Verbrauchern können ein gutes Mittel zur Ermittlung der Brand Awareness sein. Diese sind aber in der Regel teuer und zeitaufwändig. So könnt ihr ermitteln wie beispielsweise bestimmte Personen auf euer Branding und eure Werbung reagieren.
Mithilfe von Monitoring Tools könnt ihr die Kosten für eure Marktforschung erheblich senken. In unseren Beiträgen zum Thema Marktforschung und Marktanalyse erfahrt ihr alles, was in diesem Zusammenhang wichtig ist.
Fazit zur Brand Awareness
Markenbekanntheit ist wichtig um zu wachsen. Dies könnt ihr durch ein gutes Branding und geschickte Markenführung erreichen. Fangt an zu schauen wie sehr über eure Konkurrenten und euch gesprochen wird und wo eure Marke als Bild- oder Textmarke auftaucht. Eure Brand ist mitunter das wichtigeste Gut eures Unternehmens, daher ist es essentiell zu wissen wie diese dasteht.
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